Am Rande der Monschauer Altstadt in der Eschbachstraße befindet sich ein repräsentatives Hausensemble aus dem 18. Jahrhundert, das baulich in Monschau aus dem Rahmen fällt. Es handelt sich um eine dreiflügelige Anlage, in der sich früher neben Wohnbereichen auch Werkstätten und das Kontor befanden. Gebaut ist die Anlage im französischen Stil. Ähnliche Baukomplexe kann man heute noch beispielsweise in der Altstadt von Eupen finden.
Zur Bauzeit 1778 lag die Hofanlage an der Hauptverbindungsstraße von Monschau Richtung Aachen und Düren. Errichtet wurde der Bau von dem aus Augsburg stammenden Markus Martin Bauer (1738−1803), der über Heiratsbeziehungen mit der Familie Schmitz verwandt war. Er war ebenfalls Feintuchproduzent und betrieb im Haus eine Wollwäsche und eine Färberei. Allerdings produzierte die Firma Bauer & Kayser im Vergleich zu den anderen Feintuchfabrikanten eher geringe Stückzahlen. 1783 taucht sie nicht mehr in der Statistik auf.
1804 kaufte der aus Mülheim/Rhein stammende Feintuchfabrikant Johann Heinrich Elbers (1764−1840), Schwiegersohn von Paul Scheibler, das Gebäudeensemble und erweiterte seine Produktion vor Ort erheblich. Er ließ auf der gegenüber liegenden Straßenseite einen mehrstöckigen Weberwinkel (Werkstatträume mit Handwebstühlen) errichten, von dem nur noch der aus Bruchsteine gemauerte Kellerbereich erhalten geblieben ist. Etwas unterhalb des Elbershofs an der Rur steht heute noch ein stattliches Gebäude, das sogenannte Elberskontor. Hier war nicht nur die Verwaltung der Firma von Elbers untergebracht, sondern auch weitere Werkstätten. Besonders auffällig ist das Bogensparrendach, das wie ein umgedrehter Schiffskörper aussieht und den Dachspeicherraum im Vergleich zu einem normalen Satteldach enorm vergrößerte. Neben dem Roten Bau/Tuchschererhaus ist dies das einzige in Monschau erhaltene Gebäude mit dieser Dachform.
1842 erwarb die Firma Johann Heinrich Elbers zusätzlich eine auf dem Äuchen rurabwärts auf dem rechten Ufer gelegene Walkmühle und baute hier eine Wollwäsche, Spinnerei und Rauerei. Dieser Bereich verblieb bis 1886 im Besitz der Firma. Der Elbershof selbst ist Mitte der 1970er Jahre grundlegend saniert worden und beherbergt heute Ferienwohnungen.
Text Gabriele Harzheim